Andere Kritiker der Elektromobilität

Der Autokritiker

… schreibt seit Jahren schon unter dem Pseudonym Jacob Jacobson und ist doch nahezu unbekannt. Dabei ist die Qualität einiger seiner Beiträge überragend. Lesen Sie selbst:

Electric Overflow  –  allmählich reicht´s!
Selbstbedienungsladen Elektromobilität
Deutschland und die Elektromobilität – Die Hoffnung stirbt zuerst!
Kraftfahrzeugsteuer JA, aber bitte sozial ausgewogen!

Prof. Georg Brasseur

von der TU Graz hat zu E-Autos eine recht eindeutige Meinung:
„E-Autos werden genauso schnell verschwinden, wie sie gekommen sind.“

Europa werde Energiemporteur bleiben, als Energievektor taugten nur synthetische Kraftstoffe, und das Stromnetz könne für eine vollständige Umstellung auf Elektromobilität gar nicht genügend Leistung übertragen. Er favorisiert einen seriellen Hybridantrieb.

Prof. Alexander Eisenkopf

vom ZEPPELIN-Lehrstuhl für Wirtschafts- und Verkehrspolitik fand zur Elektromobilität klare Worte: „Beschämend ist daher, dass die EU, die Nationale Plattform Mobilität und die Bundesregierung uns hier Luftbuchungen vorführen, obwohl sie es besser wissen müssten. Auch wenn Elektroautos nur 70 Prozent des Energiebedarfs eines Dieselfahrzeugs aufweisen würden, bleibt es fake, sie in der Emissionsbilanz mit Null anzusetzen und einfach zu behaupten, es könne genug grüner Strom produziert werden.“

Elektroauto – Chronik eines Irrtums

Diese Website wird seit 2008 kontinuierlich fortgeschrieben von Dr. Wolfgang Zängl (von der Gesellschaft für ökologische Forschung e.V.). Zitat: „Sinnvolle Entwicklungen von kleinen, sparsamen Elektroautos, ein Tempolimit auf Autobahnen und eine Priorität für den Öffentlichen Verkehr werden verhindert. Eine Kritik an dieser Entwicklung findet in Deutschland so gut wie nicht statt, im Gegenteil. Die meisten Umweltverbände begrüßen die Entwicklung hin zur Elektromobilität.“
Vor allem die Rubrik Chronologie zeigt prägnant den Widersinn der aktuellen Entwicklung auf, wird laufend um Neuigkeiten ergänzt und ist immer wieder einen Besuch wert.

Enexion Group

Das Beratungsunternehmen für Netz-, Wirtschafts-, IT- und Energiepolitik schreibt in einem Beitrag mit dem Titel ‚Energiewende und Elektromobilität‘: „Wenn denn die Entwicklung der Sektorenkopplung auch nur einigermaßen wie geplant von statten geht, sind die Pläne der Bundesregierung Makulatur. Das Ziel 100% erneuerbar erzeugter Strom rückt in weite Ferne. Und nur dann ist über 100% überschüssiger Strom zu 100% grüner Strom. Vorher ist es immer der Strom-Mix, der eben auch entsprechende Anteile fossil oder per Kernkraft erzeugten Stroms enthält – der in Dunkelflauten gerne aus den Nachbarländern teuer importiert wird.“

Prof. Uwe Günther

Experte für Thermodynamik, Antriebskonzepte, Emissionen & Immissionen, war früher bei der Daimler Truck AG und ist heute freiberuflich tätig.
Günther kommentiert auf Twitter, Linkedin und seinem Blog. Begegnet er falschen Behauptungen über die Elektromobilität oder andere Themen aus dem Bereich der Antriebstechnik, so geht er keinem Konflikt aus dem Weg – siehe z.B. hier.

Prof. Lino Guzzella

von der ETH Zürich sagte der NZZ 2012:
„Elektroautos schneiden noch viel schlechter ab, wenn man den Grenzstrom berücksichtigt: Sie verbrauchen nicht den üblichen Strommix, sondern steigern den Stromverbrauch; deswegen werden deutsche Braunkohlekraftwerke nicht abgestellt.“
Ein Jahr zuvor fand er auch in brand eins klare Worte:
„Ich wundere mich immer wieder, wer bei solchen grundsätzlichen Entscheidungen Gehör findet. Oft sind das weder anerkannte Wissenschaftler noch Technologie-Experten, sondern Verkäufer. Da muss man sich offen gesagt nicht wundern, wenn viele Milliarden falsch investiert werden. Und, wie gesagt, am falschen Ende, nämlich bei der Markteinführung. … Technisch ist absehbar, dass in zehn Jahren Zwei- bis Drei-Liter-Autos in Großserie möglich sind, wenn der Wille da ist.“
Dem Schweizer Magazin Décroissance Bern sagte er im selben Jahr:
„Die Hersteller haben für die Entwicklung von Elektroautos massiv Geld vom Staat erhalten — vor allem in Amerika, aber auch in China und Deutschland. Ich halte das für einen fundamentalen Fehler. Die Politik soll die Rahmenbedingungen vorschreiben, und die sollen sehr streng sein. aber die Politik darf niemals die Methode bestimmen, wie ein Ziel erreicht werden soll. Sonst wird nicht mehr rational entschieden, sondern danach, wie man am meisten Subventionen abholen kann.“
Guzzella hält 2020 unbeirrt an der Wahrheit fest (dieser Beitrag der Auto-Illustrierten befindet sich hinter eine Bezahlschranke):
„Im Grundsatz muss das Ziel im freien Wettbewerb erreicht werden. Eine überbordende Finanzierung, wie in der EU vorgesehen, schafft neue Generationskonflikte. Es wäre falsch, wenn Europa eine Mauer aus Zöllen und Handelsschranken um sich zieht.“

Prof. Peter Hoberg

von der Hochschule Worms veröffentlichte am 19.12.2020 auf elektroauto-news.net (!) einen lesenswerten Beitrag mit dem Titel Der große Denkfehler – Elektroautos in Deutschland viel dreckiger als gedacht. Zitate daraus:
„Der fossile Strom wird zwar partiell von dem Strom aus erneuerbaren Energien verdrängt, muss aber alle zusätzlichen Strommengen liefern. … Bei den gegebenen Regeln des deutschen Strommarktes bedeuten neue Elektrofahrzeuge fast immer eine Erhöhung der CO2 Emissionen.“

In einem anderen Beitrag entlarvt er die Fehlsteuerungswirkungen: Fahrzeuge mit niedrigems CO2-Ausstoß werden vom Markt verdrängt, die Treibhausgasschleudern hingegen staatlich gefördert.

Lesenswerte Seiten über Energietechnik. Elektroautos bespricht er nur am Rande, aber mit deutlichen Worten:
„Wer der Politik auf dem Leim geht — wie einst die Energieversorger mit Energiewende und „Atomausstieg“ — wird untergehen. Jeder in Elektroautos investierte Euro ist zum Fenster rausgeschmissen.“

Gottfried Ilgmann

„Ein anderer Ansatz, die Klimabilanz des Elektroautos zu schönen, ist der Verzicht auf die Zuwachsbetrachtung beim Strom-Mix: Stillschweigend werden für den zusätzlichen Elektroauto-Strom zusätzliche CO2-freie Quellen angenommen – oder es wird auf den europäischen Strom-Mix zurückgegriffen, dessen fossiler Anteil geringer ist als der von Deutschland.“
Der Traum von der elektrischen Mobilität (FAZ, 2009)

„Bei den Kaufanreizen für Elektroautos wird also geklotzt und fehlgesteuert, bei der Verteuerung des Sprits noch über sechs Jahre lang gekleckert. Mit dieser Kombination wird die Energiewende scheitern.“
Illusionen behindern die Verkehrswende (FAZ, 2020; Koautor: Klemens Polatschek)

Prof. Fritz Indra

Prof. Indra beschäftigt sich seit über 50 Jahren mit Motorenentwicklung und war auch an Elektroauto-Projekten beteiligt.
In einem Interview mit dem Automobil Club der Schweiz fragt er: „Warum soll die Politik … eine Technologie fördern, die keinen Beitrag zum Klimaschutz leistet?“
Sehenswert ist auch dieses Interview auf Servus TV.

Prof. Thomas Jordan

vom Institut für thermische Energietechnik und Sicherheit (ITES) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) lässt keinen Zweifel daran, dass ein Vollausbau der Elektromobilität mit dieser Infrastruktur nicht möglich ist:
“Für flächendeckenden E-Auto-Verkehr bräuchten wir ein neues Stromnetz.“

Prof. Andreas Luczak

ist Professor für Regenerative Energien an der Fachhochschule Kiel. Lassen wir ihn selbst sprechen, zunächst in einem Interview:
In der Endphase der Energiewende, ist ein Umstieg auf Elektromobilität natürlich sehr sinnvoll, aber davon sind wir bei der gegenwärtigen Klimapolitik noch etliche Jahrzehnte entfernt.“
Er kritisiert, dass“ … die Politik bislang sehr wenig auf die „Energiewendeeffizienz“ geachtet hat. Es werden oft Dinge gefördert, die zwar klimafreundlich sind, aber in Relation zu den damit verbundenen Kosten vergleichsweise wenig bringen. Leider spielt oft die Ideologie und der Lobbyismus bestimmter Wirtschaftszweige eine größere Rolle, als zu versuchen, mit dem geringsten Aufwand den größten Klimaeffekt zu erzielen.“
In einem Artikel schrieb er, dass das E-Auto ein Beispiel dafür ist: „Tatsächlich wird jedoch für den zusätzlichen Ladestrom noch mindestens ein bis zwei Jahrzehnte lang ausschließlich die Auslastung fossiler Kraftwerke erhöht, da die vorhandene Menge von Ökostrom natürlich nicht dadurch gesteigert wird, dass man anstatt Benzin und Diesel zu tanken nun sein Elektroauto auflädt.“

Wolfgang Lohbeck

Der Autoexperte hatte während seiner Zeit bei Greenpeace am Beispiel eines umgebauten Renault Twingo bewiesen, wie sparsam alltagstaugliche Benzinautos sein können. Über den E-Mobilitäts-Hype meint er nur: „Tesla ist wirklich die dümmste Art von Elektromobilität, die man sich denken kann.“

Rüdiger Paschotta

Der Physiker und Berater im Energiebereich räumt mit manchem Mythos auf: „Wird der Nutzen der Ökostromerzeugung wirklich größer, wenn dieser Strom dann in Elektroautos verbraucht wird, anstatt dass er Kohlekraftwerke verdrängt? … Für Politik und Autoindustrie scheinen Elektroautos eher der Simulation von Klimaschutz zu dienen.“

Jean Pütz

Der deutsch-luxemburgische Wissenschaftsjournalist kritisiert die Elektromobilität mind. seit 2016 und schlägt einen so genannten und in jeder Hinsicht sinnvolleren HyperHybrid-Antrieb vor.
Dem ideologisch motivierten Streben nach Energieautarkie erteilt er eine klare Absage. Deutschland werde natürlich auch in Zukunft große Mengen Energie in Form von Kohlenwasserstoffen importieren, produziert im sonnenreichen Ausland. Als Energieträger empfiehlt Pütz Methanol – u.a. wegen neuer Produktionsverfahren, der Weiterverwendung großer Teile der vorhandenen Infrastruktur für Transport und Verteilung sowie der Eignung für vielfältige Zwecke, darunter als Motorenkraftstoff hoher Klopffestigkeit.

Prof. Ulrich Schmidt vom IfW Kiel

Im Juni 2020 veröffentlichte Prof. Schmidt eine Kritik an der Elektromobilität, die zwar einen Shitstorm auslöste, deren Kernthese jedoch von niemandem infrage gestellt werden konnte: „Es ist klimaschonender, mit erneuerbaren Energien den Anteil fossiler Energieträger – insbesondere von Kohle – im Strommix zu reduzieren, als damit Elektroautos zu betanken.“

Mario Sedlak

Der selbstständige Berater für die Stromwirtschaft schreibt auf seiner überaus informativen Website u.a. dies: „Jeder, der von einem Elektroauto auf einen Verbrenner umsteigt, spart Kohle in einem Kohlekraftwerk ein.“
Dort findet sich auch eine Liste mit weiteren Verfechtern des Marginalstromansatzes.

Dieter Seifried

Dieser Energieberater meint zu den in wissenschaftlichen Studien üblich gewordenen Schummeleien: „Wer also mit den niedrigen Emissionswerten des Kraftwerks-Mix rechnet, lügt sich eins in die Tasche – mancher bewusst, mancher aus Unkenntnis.“

Martin Stahl

Geschäftsführer von Stahl Automotive Consulting (SAC), rechnete Anfang 2019 im Manager Magazin vor: „Während eine kWh erneuerbare Energie, welche eine kWh Braunkohlestrom ersetzt, die Umwelt um etwa 910 Gramm CO2 entlastet, ergibt sich durch die Nutzung im Elektroauto nur eine Einsparung von etwa 490 Gramm CO2.“ Ergebnis einer SAC-Studie von 2020: „Bei einer EV-Flotte, die bis 2030 voraussichtlich etwa 10,6 Millionen Fahrzeuge umfasst, entstehen über die kommenden 10 Jahre demnach zusätzliche Emissionen in Höhe von 40 Mio. t CO2. Im Jahre 2030 allein werden 8,1 Mio. t Mehremissionen ausgestoßen – dies entspricht mehr als den vierfachen Emissionen des gesamten heutigen innerdeutschen Flugverkehrs.“

Stromdaten.info

Hier geht’s um ein mit Elektroautos eng verwandtes Thema, nämlich den erforderlichen Zusatzstrom. In diesem Kontext ist es wichtig, den Verlauf der Energiewende bewerten zu können. Mit stromdaten.info macht Rüdiger Stobbe die Themen Stromerzeugung, Flautenzeiten und Börsenstromhandel transparent. Der Nutzer kann aus den einzelnen Datensätzen mit Analyse-Tools aussagekräftige Zusammenfassungen und Auswertungen über analytisch relevante Zeiträume erstellen.

Umwelt- und Prognose-Institut in Heidelberg

Dieses Institut verweigert sich dem Elektroautohype und besteht auf einer wissenschaftlich sauberen Bilanzierungsmethodik. Der (laufend aktualisierte) UPI-Bericht 79 kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: „Mit Elektroautos können deshalb heute und in den nächsten Jahren keine CO2-Emissionen reduziert werden. Es ist sogar das Gegenteil der Fall: Elektroautos erhöhen die CO2-Emissionen.“

Prof. Holger Watter

ist Experte für Systemtechnik (Regenerative Energiesysteme, Fluid- und Schiffstechnik) an der Hochschule Flensburg und kommt ebenfalls zu einem klaren Befund über Elektroautos: “’Der Schornstein steht nur woanders‘. Unter Berücksichtigung der Wandlungs- und Übertragungs-verluste sind Aussagen zu ‚Null-Emissionen‘ fahrlässige Täuschungen. Die Verschiebung von Emissionen kann für Großstädte eine sinnvolle Option sein, die Übertragung auf strukturschwache Räume ist unter Emissionsgesichtspunkten fraglich.“
U.a. mit einem eigenen Blog versucht er die Diskussionsqualität in der Energiewende zu heben.

Prof. Joachim Weimann

Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg, hat zu Elektroautos eine klare und in einem Beitrag vom November 2020 gut begründete Meinung: „Es gibt vermutlich kaum eine andere Form der CO2-Vermeidung, die noch teurer, noch verschwenderischer und noch ineffizienter ist als der Bau und der Betrieb von BEV.“
Lesenswert ist auch dieser Text vom März 2019, für den er den Ordnungspolitischen Preis des Wirtschaftsverbandes DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. erhielt. Darin fordert er, „die Kosten pro vermiedener Tonne Kohlendioxid (CO2) zu minimieren. Ökonomen nennen das „Kosteneffizienz“. Achten wir nicht darauf und betreiben eine ineffiziente Politik, bedeutet das, dass wir mit dem gleichen Ressourceneinsatz mehr CO2 hätten einsparen können, als wir tatsächlich tun. Es geht nicht um Kleinigkeiten. Die Mengen, die bei kosteneffizienter Vermeidung eingespart werden können, unterscheiden sich um Größenordnungen von dem, was möglich ist, wenn man (wie die deutsche Klimapolitik) vermeidet, ohne auf die Kosten zu achten. Von Klimapolitik Kosteneffizienz zu fordern ist eine zutiefst ökologische Forderung.“
Das ist auch eine wesentliche Botschaft meines Buches.

Dr. Helmut Zell

In einem gut lesbaren Text mit dem Titel „Strommix und CO2. Richtige und falsche Aussagen“ hat auch dieser Buchautor einen häufigen Denkfehler über E-Autos widerlegt.