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Warum mit Elektroautos de facto die Vergeudung kostbaren Ökostroms gefördert wird

Treibhausgasneutralität bleibt noch für Jahrzehnte pure Theorie, egal mit welchem Antrieb.
2019 wurde zwar eine Ökostromquote von 42 Prozent erreicht. Das macht aber nur 8,6 Prozent des Endenergieverbrauchs von 2.528 TWh aus. Insgesamt wurde 452 TWh Energie aus erneuerbaren Energien bereitgestellt, doch auch das sind gerade mal 17 Prozent des deutschen Brutto-Endenergieverbrauchs in Deutschland.

83 Prozent der Energie werden noch immer aus weit überwiegend fossilen Quellen gewonnen.

Gottfried Ilgmann und Klemens Polatschek schrieben dazu in der FAZ: „Das Umweltbundesamt (UBA) bestätigt die Größenordnung. Seine 440 Seiten starke „Rescue-Studie“ vom November 2019 enthält sechs Szenarien über die Entwicklung bis 2050. Das ungünstigste, „GreenLate“, kann als Ergebnis bisherigen Handelns verstanden werden. Danach soll der grüne Nettostromverbrauch 2019 von 215 Terawattstunden (1 TWh = 10 hoch 9 KWh) bis 2050 auf fast das Zehnfache steigen, zu zwei Dritteln importiert in Form von synthetischen Brenn-, Kraft- und Rohstoffen, die im Ausland aus grüner Energie erzeugt werden, insbesondere in Nordafrika. Daran gemessen ist die bislang erzeugte Menge grünen Stroms kärglich.

Das macht Ökostrom so kostbar.
In dieser Situation sind zwei Handlungsoptionen besonders wichtig:

  1. Energie aus Rohöl und Gas zu ersetzen, erfordert ein Vielfaches dessen, was regenerative Quellen hierzulande werden leisten können. Der Aufbau von Produktionskapazitäten für synthetische Brenn- und Kraftstoffe in sonnenreichen Ländern muss daher so schnell wie möglich beginnen. Ohne den Import chemisch gebundener Energie in vergleichbaren Mengen wie heute das Rohöl wird die Energiewende unweigerlich scheitern.
  2. Ein sofort wirksamer Weg zur Verringerung von Emissionen ist es, Energie zu sparen. Das schließt das Stromsparen ein.

Das Gegenteil zu tun und neue Stromverbraucher wie Elektroautos einzuführen, behindert die Energiewende. Genau das geschieht gerade: Mit extrem hohen Subventionen erzwingen EU-Kommission und Bundesregierung den Markthochlauf von Elektroautos zu einem viel zu frühen Zeitpunkt. Effekt: Der Stromverbrauch steigt, und die Treibhausgasemissionen nehmen zu – weil der Zusatzbedarf nur von regelbaren, also fossilen Kraftwerken gedeckt werden kann.

Diese Politik ist dysfunktional.

Mehr darüber im Buch zum Thema. Darin werden auch sinnvolle Alternativen zum Elektroauto für die kurze und mittlere Frist erörtert.
Weitere Infos über das Buch gibt es dort.

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