Autoindustrie: Die IG Metall wird zum Opfer ihrer Naivität

In der deutschen Wirtschaft spielt sich gerade eine Tragödie ab. Die Alarmmeldungen häufen sich:

Was ist die Haltung der Gewerkschaft?
Anschub für Elektromobilität … Die IG Metall ist dabei.“

Die IG Metall hat tatsächlich geglaubt, sich zum Nutzen der Arbeitnehmer für die Elektrifizierung engagieren zu müssen. Doch damit ist sie in eine Falle gegangen:

  • Die Produktion von Verbrennungsmotoren wird in Europa flächendeckend eingestellt; damit geht eine Industriebranche zugrunde. Diese Jobs werden nie mehr zurückkehren.
  • Die Produktion von E-Autos erfordert weitaus weniger Arbeitskräfte und kann den Kahlschlag nicht kompensieren.
  • Von Subventionen verwöhnt, wähnen sich die europäischen Autohersteller noch auf der Gewinnerstraße. Doch es ist fraglich, ob sie sich werden behaupten können. Denn mit dem Abschied vom Verbrennungsmotor geben sie ihren einzigen nennenswerten Knowhow-Vorsprung auf. Bei E-Autos sind sie starker Konkurrenz aus Asien mit strategischen Vorteilen ausgesetzt (etwa bei Rohstoffversorgung, Energiekosten und Skaleneffekten), siehe z.B. dort:

„Diesmal sollte man sie ernst nehmen: Chinesische E-Auto-Marken drängen nach Europa.“

Die Digitalisierung führt dazu, dass die Kunden mehr Flexibilität verlangen und das Auto ist wie viele andere Produkte austauschbar geworden, weil ihm ein Alleinstellungsmerkmal fehlt. Damit verlieren die Hersteller ihr jahrzehntelanges Verkaufsargument.“

  • Einen Vollausbau der Elektromobilität wird es nicht geben!
    Dieser ist technisch unmöglich, weil die Netzleistung dazu um ein Mehrfaches erhöht werden müsste.
    Das ist aber ohnehin nie beabsichtigt gewesen, denn die aktuellen Auftragsstudien über die Verkehrswende propagieren durchweg eine massive Verringerung des Autobestands.
    Für die Autohersteller bedeutet dies: Ihr Absatzmarkt schrumpft.

Sollte die sich abzeichnende Strommangelwirtschaft unerwartete Einsichten hervorbringen und zur anhaltenden Duldung der Verbrenner zwingen, so werden die nicht in Deutschland produziert werden. Angesichts hoher Lohnkosten und von Politik und Medien propagierter Autofeindlichkeit wird kein Hersteller in Deutschland wieder Produktionskapazitäten für Verbrenner aufbauen. Die Fertigung im kostengünstigeren Ausland wäre zwar denkbar; wahrscheinlicher ist jedoch eine Verdrängung der europäischen Hersteller von diesem Markt. Grund: Moderne Motoren werden zukünftig aus Asien kommen, da die technische Weiterentwicklung aufgrund der verbrennerfeindlichen Grundstimmung in Europa längst dorthin verlagert wurde.

Eine besonders bittere Ironie der Geschichte ist es, dass die Jobs in Europa vollkommen sinnlos geopfert wurden.

Denn die Elektromobilität ist zur Verringerung der Treibhausgasemissionen nutzlos: Solange der Ladestrom im Netz mit Fossilstrom ausgeglichen werden muss, sind die Emissionen keineswegs niedriger als die von Autos mit Verbrennungsmotoren. Und überschüssigen Grünstrom für E-Autos wird es auf absehbare Zeit nicht geben: Sämtlicher Ökostrom wird auf Jahrzehnte hinaus entweder für andere Verbraucher reserviert werden müssen, die nicht auf andere Energieträger ausweichen können. Darüber hinaus wird zur Produktion des Wasserstoffs, der zur Entfossilisierung der Industrie unentbehrlich ist und nicht importiert werden kann, mehr Strom benötigt werden, als heute insgesamt produziert wird.
Zusätzliche Luxus-Stromverbraucher wie E-Autos werden daher nur mittels Rückverstromung von Synfuels betrieben werden können. Es spielt also keine Rolle, für welche Antriebsart man sich entscheidet: Alle Autos werden ihre Energie zukünftig aus Synfuels beziehen.

Schwere rollbare Akkumulatoren mit langen Ladezeiten, einer teuren Infrastruktur, Lastspitzen des Stromnetzes, der Abhängigkeit von Rohstoffen aus China sind allerdings die dümmste aller möglichen Lösungen.

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